Große Zinne - Via Marco Zambelli Franz
7a, 7SL
4.8.2015, mit Martin
pers. Bew.: +++ / 2
alles RP bzw. R+
topo: Oberhollenzer (falsch)
Das war die Wunschtour von Martin, obwohl man mit dem Einstieg den halben Berg hochläuft, was er eigentlich nicht gut findet ... Aber er wollte gerne den Abstieg von der großen Zinne mal erkunden, ohne vorher alles gegeben zu haben. Sicher ein plausibler Gedanke, der Abstieg erwies sich allerdings als unproblematisch. Wenn man gut guckt und die vielen kurzen Abseilpassagen nutzt - wir sind 7 mal abgeseilt, jeweils mit einem Einfachseil - und keine Hektik macht, geht das gut und ohne Stress.
Anderthalb bis zwei Stunden sollten man aber schon einplanen. Die ein oder andere Abseile kann man vielleicht auch noch runter klettern und wird dann etwas schneller.
Bezüglich der Tour selbst, die von der Schulter zwischen westlicher und großer Zinne durch die durchaus beeindruckende Westwand geht, war ich eher skeptisch, da ich noch von niemand etwas davon gehört hatte. Und dann haben wirs auch erstmal nicht gefunden. Statt der angesagten halben Stunde, haben wir mehr als doppelt so lang gebraucht bis wir da waren, wo wir dachten das es sein müsste. Laut Führer hätte man auf der Nordseite noch 100m absteigen müssen, aber das ging gar nicht. Irgendwie bin ich dann mal losgeklettert und nach 10 m, von einem Vorblock aus, blinkten mir erfreulicherweise gleich eine ganze Reihe von Bohrhaken entgegen.
Es stellte sich raus, dass wir da schon - nach Topo - in Länge 3 waren und dass die Tour ganz offensichtlich neu saniert ist. Wo die ersten zwei, leichten Seillängen sein sollten, ist uns nicht klar geworden. Etwas später kam noch eine Seilschaft und die sind es so geklettert, wie wir. Später am Nachmittag haben wir dann noch eine dritte Seilschaft gesehen, also scheint die Route populärer als gedacht.
Meine Skepsis war denn auch völlig unberechtigt. Die Kletterei war vom ersten Bolt an wirklich Klasse, teilweise richtig spektakulär und bis zur vorletzten Seillänge auch relativ fest. Die beiden Ausstiegsseillängen boten dann mal wieder echten Dolo-Schotter, aber das weiß man ja vorher.