Perle in Valencia's Hinterland

Nach wirklich tollen und verlängerten Faschingsferien 2015 in Siurana und dem, aus klettertechnischer Sicht, weniger ergiebigen Kurztrip nach Mallorca 2016, folgte im Februar 2017 eine weitere spanische Kletterperle: Chulilla.

Wir waren 15 Tage zu viert unterwegs, Sofie, Maxi, Martin und ich. Während der Ferien kamen Yvonne und Urs dazu. Der Flug von Frankfurt Hahn war günstig und unproblematisch, die Anfahrt von Valencia nach Chulilla in weniger als einer Stunde erledigt und unsere Unterkunft einfach der Hammer.

Casa Nispero: Großzügige Villa mit Pool und großem Garten, 4 Schlafzimmer, gemütlicher Wohnraum, Luxusküche, 5. Min. von Chulilla.

Sofie in Aktion, im Top-Sektor Oasis, der wirklich eine Superline naben der anderen bietet. Klar, das sich das rum gesprochen hat. Der Andrang war aber nie ein Problem.

Rio Turia mit Blick auf die Sektoren El Balcon, Oasis und Nanopark

Wie das Kaff mit seinen weißen Häusern da liegt, im Sattel vor einem Felshügel mit altem Burggemäuer, umgeben von Schluchten und Riegeln, die gar nicht enden wollen, ist schon super - 7 Sterne von 5 für Setting und Ambiente. Und fährt man einmal außen rum, zum Hintereingang der Oasis-Schlucht an den einsamen Stausee, wird es nicht schlechter.

Der Rio Turia mit Blick auf die Sektoren Nanopark und Oasis und Chorreras

Alle Randbedingungen also auf dunkelgrün und dann dazu diese Klettergebiete. Die Anzahl und Dichte von sehr guten bis wirklich überragenden Touren ist mehr als überzeugend. Speziell für den Schwierigkeitsbereich von 7a bis 8a ist das Angebot sensationell. Vielleicht fehlen für Leute, die schwerer klettern, die ganz steilen Sektoren. Aber auch in den höheren Schwierigkeitsgraden ist einiges im Angebot, soweit ich das gesehen habe. Und wir hatten mit Sofie und Maxi ja zwei dabei, die schon deutlich über den 8a hinaus schauen.

Geklettert sind wir hauptsächlich in folgenden Sektoren:
Oasis
bildet mit den benachbarten Sektoren Balcon, Balconito, Algarrobo und Chorreras eine Wand, die Nordwand der Schlucht, die Nahe beim Stausee liegt
Nanopark
Oasis gegenüberliegende, südseitige Wandflucht mit zwei Sektoren
Pared de Enfrente
Ostwand gegenüber dem Ort, die eine Wandflucht mit den Sektoren Muro de las lamentaciones, Sex Shop und Peneta bildet
Es gibt eine Reihe weiterer Sekoren, aber die hier genannten gehören schon zu den Gängigsten. Mit beiden verfügbaren Führern sind Sektoren und Routen ganz gut zu finden, der bessere Führer scheint mit der querformatige, von den 'österreichischen Einheimischen' gemachte, zu sein.

Urs in Happy End (7c) / Pared de enfentre

Maxi und Sofie in genialen Warmup-Routen am Muro de la Lamentaciones: El catador de sake, 7a+ und Presis crak, 6c+

Martin im genialen Los Franceses, 7b+ / Pared de enfendre

Auch der Naturfotgraf kommt beim Chulilla-Trip voll auf seine Kosten. Schon die direkte Umgebung des Ortes bietet eine spektakuläre Kulisse: Der Naturpark Sot de chera mit bergiger Karstlandschaft, tiefen Schluchten, malerischen Ortschaften und einem tollen Stausee. Eine knappe Autostunde entfernt, am küstennahen Albufera-See und den riesigen Feuchtgebiete seiner Umgebung, findet sich eine enorme Vielfalt an Wasservögeln und Insekten. Es wurde also an den Ruhetagen nicht nur am Pool abgehängt.

Hier noch einige Routenempfehlungen, die ich erfreulicherweise alle im Tourenbuch mit einem dicken Punkt versehen durfte und (hoffentlich nicht nur deshalb) genial fand:

Segui lluitan, 7b (os), Sektor Nanopark - tolle Linie 35 m lang und spannend bis zum Ende
Animaculos de la placa, 7b (os), Sektor Oasis - senkrechte Wandkletterei an kleinen Leisten - nicht ganz einfach zu lesen
Los franceses, 7b+ (os), Sektor Paret de Enfrente - super Linie, erst Verschneidungskletterei in einer umgedrehten Riesentreppe aus Dächern raus, dann mit tolle Abschlusswand mit Sintern
Morir de exito, 7c, Sektor Oasis - super Ausdauertour mit mehreren komplexen Stellen
Los mercenarios, 7c(+), Sektor Paret de Enfrente - Einstiegsboulder, dann schwer über Dächlein und dann Pumpung ohne Ende ...
Moonsafari, 7c+, Sektor Oasis - 38m Ausdauerhammer, unglaubliche Linie mit ganz viel Abwechslung und extrem spannendem Dyno am vorletzten von 18 Haken

Veröffentlicht in Klettern, Reisen - Klettergebiete.

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