5. Coburger Bouldercup

Teilnehmerrekord und toller Sport beim BoulderCUP

Die Resonanz war enorm und nochmal deutlich stärker als in den Vorjahren. Wir haben an der 200-Teilnehmer-Marke 'gekratzt': 116 Kinder und 82 Erwachsene kamen in diesem Jahr zum offenen Coburger BoulderCUP. Etwa die Hälfte der Teilnehmer waren Gäste, angereist von Aschaffenburg bis Hof. Die Veranstaltung hat sich bei einigen Sektionen im Terminkalender fest etabliert und das ist durchaus als Kompliment zu verstehen. Bemerkenswert auch, dass Oberbürgermeister Tessmer bei seinem Grußwort, die Frage nach der nächsten Hallenerweiterung zumindest mal in den Raum gestellt hat.

Bei solchem Ansturm ist unsere Halle wirklich hart an der Kapazitätsgrenze, obwohl das Organisationsteam den Kletterbereich mit Weichbodenmatten ausgelegt, die Griffe bis 4 Meter Wandhöhe entfernt und hier zusätzlich zu den beiden Boulderbereichen spannende Wettkampfaufgaben in der ganzen Halle verteilt hatte.

Am Vormittag durften die Kids ran, aufgeteilt in drei Altersklassen: bis 9, 10 bis 12 und 13 bis 15 Jahre. Neu eingeführt haben wir die extra Wertung für die bis 9-jährigen, auf vielfältigen Wunsch beim letzten Jugendleitertreff. Es hat sich gelohnt. 26 (!) Teilnehmerinnen allein bei den Mädels bis 9, 18 davon aus unseren eigenen Gruppen - da hat die Motivation super funktioniert.

Mit großer Begeisterung und enormem Engagement hat sich der Nachwuchs an die 13 Boulder gemacht, die wir für jede Altersklasse geschraubt hatten. Die Schwierigkeit reichte von Einsteigerniveau bis zu richtig schwer. Wir hatten versprochen, dass auch die ganz Kleinen und die Neuen Erfolgserlebnisse mitnehmen würden und wir haben das eingehalten. Die niedrigste Punktzahl auf den abgegebenen Laufzetteln war 10, d.h. auch hier wurden 4 oder 5 Boulder getoppt. Ben Ruckdäschel, mit 5 Jahren der jüngste aller Teilnehmer, kam auf bemerkenswerte 16 Punkte.

Im Finale durften die jeweils 6 Punktbesten dann zeigen, wie stark sie schon sind. Wie schon in der Hauptrunde, hatten die Organisatoren die Fähigkeiten der Athleten wohl etwas unterschätzt, speziell bei den 13- bis 15-jährigen Jungs. Gleich 4 von 6 Finalteilnehmern toppten alle 4 Finalaufgaben, über den Sieg musste die Anzahl der dafür benötigten Versuche entscheiden und es gab am Ende drei 2. Plätze. Darunter auch Urs aus unserer Stützpunktgruppe, der mit seiner Leistung durchaus zufrieden sein durfte, auch wenn der eine Fehlversuch am 3. Finalboulder zuerst doch etwas 'gewurmt' hat.

Im Gegensatz zum Vorjahr - als alle 6 Kinder- und Jugendwertungen an die Gäste gingen - hatten in diesem Jahr zweimal Coburger die Nase vorn: Kathi Ruckdäschel gewann bei den Mädels bis 9 und Elias Brettschneider bei den Jungs bis 9. Drei 2. Plätze (Urs Leuthäusser, Jungs 13 - 15, Enya Hunger, Mädels 13 - 15 und Gianna Garzarella, Mädels 10 - 12) rundeten den starken Auftritt unserer Kids ab. Sehr überzeugend diesmal Gianna, die mit 4 Tops im Finale glänzte und - nachdem es beim letzten Wettkampf in München nicht so geklappt hatte -sich selbst bewiesen hat, dass jeder Wettkampftag wieder anders ist.

Auch bei den Erwachsenen (ab 16 Jahre) im Vergleich zum Vorjahr ein geändertes Bild: Hier kamen die Sieger diesmal aus den Reihen der Gäste. Bei den Damen siegte die 15-jährige Roxana Wienand ganz knapp vor Vorjahresiegerin und Favoritin Sofie Paulus. Das Finale war spannend bis zur letzten Sekunde und die Entscheidung denkbar knapp: Beide konnten 3 der 4 Finalboulder toppen und Roxana benötigte dafür genau einen Versuch weniger als Sofie, die wiederum das Top in Boulder Nr. 4 nur sehr knapp verfehlte. Fast hätte der allerletzte Versuch die Entscheidung noch mal gedreht - die Zuschauer waren auf jeden Fall begeistert.

Bemerkenswert war im Damenfinale auch der - durchaus verblüffende - gemeinsame Auftritt von Mutter und Tochter Muth. Dass die Tochter mit überragendem Talent ausgestattet ist, war schon nach dem, von ihr klar dominierten, Kinderwettkampf klar. Der Finaleinzug bei den Damen kam aber dann doch überraschend. Am Ende konnte sich die 10-jährige Leonie sogar auf Platz 5 schieben, einen Rang vor der Mama.

Bei den Herren fehlte diesmal unser Lokalmatador und Seriensieger Joachim Tensing. Allerdings waren andere starke Jungs angereist, insbesondere der erst 15-jährige Moritz Perwitzschky aus Erlangen. Er lag erst vor zwei Wochen bei den bayrischen Herren-Meisterschaften auf Platz 2 und lies denn auch hier nichts anbrennen. Die ersten 3 Finalaufgaben löste er sofort und stand damit vor dem 4. Finalboulder bereits als klarer Sieger fest.

Bei diesem 4. Finalboulder hatten wir uns dann doch verschätzt. Wir wollten es schwerer machen, da nach den Leistungen in der Hauptrunde Grund zur Befürchtung bestand, dass die Finalisten da allzu leicht hochmaschieren. Der Slooper, den wir als vorletzten Griff reingeschraubt hatten, hinterlies allerdings nur Ratlosigkeit - sogar bei Moritz. Zur Entschuldigung können wir anführen, dass es besonders schwer ist, Boulder zu schrauben, bei denen mal selber gar keine Chance mehr hat.

Dafür war Finalboulder 3 etwas zu leicht geraten und es gab hier 4 schnelle Tops. Auf Platz 2 im Herrenfinale schob sich, nach sehr starker Leistung, mit zwei Tops in 3 Versuchen, Max Humm aus Bayreuth. Sebastian Stief, der stärkste Coburger im Feld, landete auf Platz 5. Da war sicher deutlich mehr drin, aber Sebastian waren die 27 Hauptrundenboulder doch schon sehr deutlich anzumerken. Zwei weitere starke Coburger Boulderer Lars Wolf und Frank Heiser hatten das Finale leider knapp verpasst und Max Dorscht musste krankheitsbedingt absagen.

Nach den spannenden Entscheidungen folgten Siegerehrung, Preisverlosung und Pasta-Buffet. Mit dem Buffet und vorgezogenem Essensangebot wollten wir die Teilnehmer zum längeren Bleiben motivieren. Was sehr gut funktioniert hat. Zum einen war das Buffet nach 20 Minuten leer (wir mussten im großen Umfang Pizza nach-ordern) und zum anderen hatten wir noch nie so viele Zuschauer im Finale.

Die allermeisten Teilnehmer waren zufrieden mit dem Tag, ihrer Leistung und den Boulderaufgaben. DJ Markus Mildenberger, der schon während der Finals für die wichtige akustische Motivation gesorgt hatte, konnte die Stimmung noch ein paar Stunden hochhalten, trotz spürbarer Erschöpfung bei vielen Teilnehmern.

Veröffentlicht in Jugendarbeit DAV Coburg, Klettern.

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